Bei der ersten Besichtigung im Jahr 2018 wurden letzte Woche 99 junge Hengste für die zweite Besichtigung angewiesen, 7 weniger als im letzten Jahr. An den fünf Tagen wurden insgesamt 265 Hengste beurteilt, von denen 101 sterwürdig waren. Dies bedeutet, dass der Steranteil bei über 38% lag und damit genau so war wie im letzten Jahr. Jehannes 484 war mit 15 angewiesenen Söhnen der erfolgreichste Vererber. Noch nie hatte ein junger Hengst sein Debüt mit so vielen angewiesenen Söhnen geben können. Bisher gab es nur einen Hengst, der jemals mehr Söhne in die zweite Besichtigung brachte. Von Beart 411 wurden im Jahr 2009 17 Söhne angewiesen.Die erste Besichtigung begann traditionell am Montag mit den älteren Hengsten (drei Jahre und älter). Der Trend ist, dass diese Gruppe in den letzten Jahren gewachsen ist. Auch die Qualität der älteren Hengste steigt sichtbar. Wo die Auswahl am ersten Tag oft sehr begrenzt war, konnten nun 20 Hengste benannt werden. Vielleicht kann man sogar sagen, dass die Qualität der angewiesenen Hengste am ersten Tag neben dem des fünften Tages die höchste war. Zwei Hengste wurden für eine Präsentation unter dem Sattel bestimmt. Der Hengst Tjonger L (Epke 474) von Herrn Niemeyer aus Bremen wird sich während der Nachkörung am 13. Dezember präsentieren.

Der letzte Tag wird seit Jahren von den Debüthengsten dominiert. Obwohl in diesem Jahrgang nur zwei Hengste gekört wurden, Jehannes 484 und Jouwe 485 (neben dem in den USA gutgekörten Julius 486), nahm die Besichtigung dieser Nachkommen auf Grund der zahlreichen Nennungen einen vollen Inspektionstag in Anspruch. Die vielen interessierten Zuschauer konnten erleben, dass 15 Söhne von Jehannes 484 für die zweite Besichtigung ausgewählt wurden. Mit 33 anerkannten Nachkommen wurde fast die Hälfte Ster erklärt. Es war bereits bekannt, dass der erste Jahrgang des Nachwuchses von Jehannes 484 von ausgezeichneter Qualität ist. Mehr als ein Drittel seiner ersten Fohlen erhielt eine erste Prämie, während später die gleichen Stuten die Jugendklasse an den Zuchttagen dominierten. Auffallend ist übrigens, dass die zweiten Jahrgangsfohlen dieses Niveau nicht halten konnten. In Bezug auf den Sterprozentsatz erzielte Jouwe 485 am Freitag sogar noch bessere Ergebnisse. Von den 14 inspizierten Söhnen wurden nicht weniger als 9 mit dem Sterprädikat ausgezeichnet.

Hengst         Jahrgang    
  < 2016 2016 Total
Jehannes 484 0 15 15
Tsjalle 454 4 6 10
Jouwe 485 0 9 9
Alwin 469 0 8 8
Thorben 466 0 7 7
Epke 474 1 5 6
Hessel 480 3 3 6
Alke 468 0 4 4
Beart 411 1 3 4

Auf Jehannes 484 folgt sein Vater Tsjalle 454 mit 10 Söhnen. Dies ist der Tatsache zu verdanken, dass vier ältere Söhne angewiesen wurden. Jouwe 485 belegt den dritten Platz, gefolgt von Alwin 469 mit 8 Söhnen. Thorben 466 hat mit 7 Söhnen eine bemerkenswert hohe Punktzahl. Etwas beunruhigend ist die Beobachtung, dass wie in den Vorjahren die Liste der wichtigsten Vatertiere eine auffallende Anzahl von Hengsten enthält, die eher als Anbieter von Körungspferden bekannt sind als von Pferden, die in den Veranlagungsprüfungen (ABFP/IBOP) gute Leistungen erzielen. Mit der Hengstleistungsprüfung als letztem Kriterium in der Zulassung kann die Liste daher mit einem gewissen kritischen Auge betrachtet werden. Was die Verteilung des Bluts (Inzuchtfaktor/Verwandtschaftsgrad) angeht, muss die Hoffnung besonders in die drei Söhne von Fabe 348 und die vier Söhne von Alke 468 gesetzt werden.

Unter den für die zweite Besichtigung angewiesenen Hengsten finden wir drei Hengste, die von DFZ-Mitgliedern gezüchtet wurden und sich in deren Besitz befinden:

Wilko vom Schladitzer See (Haitse 425 x Wierd 409) von Herrn Sebastian Schiller aus Schkeuditz

Aart fan Osterberg (Beart 411 x Doaitsen 420) von Herrn Bernd Kreye aus Lotte

Abel vom Seenland (Alwin 469 x Haitse 425) von Herrn Ralf Munitzk aus Hosena

Der DFZ freut sich auf ein Wiedersehen im Januar in Leeuwarden und wünscht weiterhin viel Erfolg.