Wie jedes Jahr wurde die letzte Inspektionssaison im Herbst intensiv ausgewertet. Der Winter wurde genutzt, um Verbesserungen vorzunehmen und alle Regeln und Richtlinien für Inspektionen gründlich zu überprüfen. Im vergangenen Jahr wurde in Absprache mit den Zuchtverbänden ein einheitliches Verfahren für die Kampionskörungen an Zuchttagen vereinbart. Dies wurde gut angenommen und wird in der kommenden Saison beibehalten werden. Im letzten Jahr wurden Zifferkarten für die Rubriken Graderhöhung und Sterstuten/Sterwallache eingeführt. Diese werden in der kommenden Inspektionssaison wieder ausgegeben. Die Zahlen werden ebenfalls in den Zuchterwartungsindex mitgenommen.

Fohlenbewertung
Bei der Bewertung der Fohlen werden einige Änderungen vorgenommen.

a) Führen im Schritt
Die Korrelation zwischen der Stufe als Fohlen und dem Schritt bei der Zuchtbuchzulassung ist gering. Das KFPS denkt, dass der Schritt besser beurteilen werden kann, wenn die Fohlen am Strick  im Schritt präsentiert werden. Die guten Erfahrungen damit während der Kampionprüfungen der Fohlen sprechen für diese Änderung. Gewollt ist, dass der Vorbringer sowohl Stute als auch Fohlen nach dem Aufstellen gemeinsam in der Schrittrunde führt. Danach kann das Fohlen frei lostraben. Es ist ratsam, dies zu Hause zu üben.

b) „Entwicklung“ wird zu „Beinwerk“
Beinwerk (Qualität der Beine) ist ein wichtiges Merkmal in Bezug auf Gebrauch und Belastbarkeit. Dieser Unterteil wurde bei den Fohlen bisher in die Ziffer für den „Bau“ aufgenommen. Dies ist nicht mehr zufriedenstellend. „Wir wollen auch die Bewertung von Fohlen mit der Beurteilung älterer Pferde in Einklang bringen, damit wir besser vergleichen können“. Aus diesem Grund wurde entschieden, dass die Ziffer „Entwicklung“ entfällt. Stattdessen wird die Ziffer „Beinwerk“ eingeführt. Entwicklung und Hochbeinigkeit werden in die Ziffer „Bau“ mitgenommen. Da Fohlen noch im Wachstum sind, basiert die Beurteilung des Beinwerks vor allem auf der Korrektheit des Vorderbeins (mit den Extremen Französisch und Zeheneng), die Position der Hinterbeine (Säbelbeinig und Rechtwinklig)und der Härte des Beinwerks.

c) Bewegung zählt doppelt
Um der Qualität der Bewegung bei der Prämierung mehr Bedeutung zukommen zu lassen, werden wie bei den älteren Pferden diese Ziffern verdoppelt gegenüber den Exterieurziffern (Rassetyp, Bau, Beinwerk). Die Bewegungsanforderungen werden hiermit aufgehoben.

d) Prämierung
Die Prämierung hängt von der Gesamtzahl der erreichten Punkte für die fünf Merkmale ab:
1. Prämie: Rasse + Bau + Beinwerk + 2x Schritt + 2x Trab ≥ 50 Punkte
2. Prämie: Rasse + Bau + Beinwerk + 2x Schritt + 2x Trab ≥ 46 Punkte und <50 Punkte
3. Prämie: Rasse + Bau + Beinwerk + 2x Schritt + 2x Trab ≥ 40 Punkte und <46 Punkte
keine Prämie: Rasse + Bau + Beinwerk + 2x Schritt + 2x Trab <40 Punkte oder wenn eines (oder mehrere) der fünf Merkmale eine 4 ist oder wenn zwei (oder mehr) Merkmale 5 sind.

App Lineares Scoren
Die Juroren arbeiten in diesem Jahr mit einer App für die lineare Bewertung und die Bearbeitung der Körungsziffern. Wo die linearen Noten bisher im Stammbuchbüro manuell verarbeitet wurden, können diese über die App digital mit dem System verknüpft werden, so dass Körungsergebnisse noch schneller verfügbar sind.

Interpretation linearer Bewertungsbogen
Für eine korrekte Interpretation des linearen Score-Bogen ist es wichtig zu wissen, dass es eine Punktzahl aus dem Rassenmittel und nicht aus dem Durchschnitt eines bestimmten Merkmals gibt. Ein Wert von 25 entspricht daher dem Rassemittelwert. Manchmal ist dies gleich dem Durchschnitt eines Merkmals (zum Beispiel Korrektheit des Vorderbeines), aber manchmal nicht. Für Bewertung Rumpfrichtung bedeutet zum Beispiel eine Punktzahl von 25 eine leicht nach unten gerichtete Rumpfrichtung, da das durchschnittliche Friesenpferd heute noch leicht nach unten gebaut ist. Ein häufig gemachter Interpretationsfehler ist, dass man denkt, dass eine Punktzahl von 25 einer genau horizontalen Rumpfrichtung entspricht, der Mitte der beiden Extreme „nach unten“ und „nach oben“. In diesem Fall entspricht eine Punktzahl von 35 einem genau horizontalen Umfang, die Punktzahl 40 und 45 sind für eine Aufwärtsstammrichtung. Die gewünschten Bewertungen pro Merkmal sind durch die grauen Bereiche gekennzeichnet.

Korrektheit des Hinterbeins
Das Hinterbein des Friesenpferds wird mehr und mehr säbelbeinig. Das lineare Merkmal Hinterbeinstellung ist die einzige Eigenschaft, die einen negativen (ungünstigen) Trend zeigt. Ein säbelbeiniges oder krummes Hinterbein ist unerwünscht in Bezug auf den Gebrauch (Weniger Kraftentwicklung) und Belastbarkeit (mehr Wahrscheinlichkeit der Abnutzung). Dies gilt auch für ein rechtes Hinterbein. Es ist notwendig, die Krümmung (und die Geradheit) des Hinterbeins stärker zu selektieren. Die Position des Hinterbeins gewinnt daher innerhalb der zusammengesetzten Ziffer für das Beinwerk einen größeren Wert. Nur dann kann ein säbelbeiniges oder rechtes Hinterbein ausreichend in der Beurteilung des Pferdes und somit den Zuchtwerten für Hengste, die säbelbeiniges oder gerade Beinarbeit vererben, ausgedrückt werden. Eine Fülung an der Rückseite des Röhrbeines direkt unterhalb des Sprunggelenks ist unerwünscht, insbesondere wenn es in Kombination mit einem säbelbeinigen Hinterbein auftritt.

Kontakt
Wenn Sie Fragen oder Angelegenheiten haben, die Sie besprechen möchten, können Sie die Inspektion über die Mailadresse inspect@kfps.nl erreichen.
Das KFPS wünscht Ihnen viel Erfolg und Freude auf den diesjährigen Zuchtschauen!

Beachten Sie bitte, dass die Pferde, die zur Zuchtschau gemeldet werden, auf Ihren Namen registriert sein müssen.