Die Körungssaison 2022 steht vor der Tür. Die KFPS-Inspektion und die Jurymitglieder haben unter anderem einen Standardisierungstag vorbereitet, an dem eine Reihe von Empfehlungen zur Verbesserung des Inspektionsprozesses ausgesprochen wurden. Alle bereiten sich auf eine tolle Saison vor, mit Publikum und den besten Pferden.

Die neue Körungsaison 2022 startet mit einer modifizierten linearen Bewertungsform (Scorebogen). Angepasst bedeutet, dass sich an den Teilen und Eigenschaften nichts geändert hat. Die grauen Bereiche, die die gewünschte Punktzahl auf den Komponenten anzeigen, sind verschwunden. „Um die Punkte besser zu trennen“, erklärt Greetje Swart, Leiterin der Inspektionsangelegenheiten beim KFPS und Sprachrohr der Inspektion und des Jurykorps. „Dies gibt den Jurymitgliedern die Möglichkeit, mehr Streuung in den Bewertungen zu erzeugen. Bei der linearen Wertung fertigt die Jury sozusagen ein „Pferdefoto“ an, auf dem die Eigenschaften des Pferdes im Verhältnis zum Populationsmittelwert dargestellt werden. In der unteren Leiste bewertet die Jury die fünf Komponenten Rassetyp, Körperbau, Beine, Schritt und Trab. Unten gibt es die Möglichkeit, zusätzliche Kommentare hinzuzufügen. Hier können die Jurymitglieder unter anderem Auskunft über die Qualität der Beine geben. Bekommt das Pferd beispielsweise eine 5 für die Qualität der Beine, so ist der Grund dafür nicht immer in der linearen Bewertung zu erkennen, so die Erläuterung zu den zusätzlichen „Kästchen“. Hier sind eventuell einige auffällige Dinge und Abweichungen anzudeuten, mit denen sich die angegebenen unteren Balkenzahlen verdeutlichen lassen.

Beurteilungsbogen

Beurteilen anpassen

 Die Jurymitglieder haben jedes Jahr eine Reihe von Standardisierungstagen, um einen Konsens über die Bewertungsmethode zu erzielen. Überdenke einfach die Urteilsfindung. Ende Februar gab es auch eine solche Vereinheitlichung, bei der auch Zeit ist, einiges anzugehen. Diskutiert wurde zum Beispiel die Fohlenbegutachtung. Ergibt sich bei der Körung, dass ein Fohlen nicht korrekt läuft, bricht die Jury die Begutachtung des Fohlens ab. Früher stand auf dem Papier, dass das Fohlen keine Prämie erhielt. Ab diesem Jahr wird nichts mehr im Papier vermerkt. Das Fohlen kann eventuell auf einer der nächsten Körungen vorgestellt werden. Der Abschnitt unebene Hufe wurde auch am unteren Rand des Untersuchungsformulars erweitert, um eine bessere Sicht auf leicht ungleiche ungleiche oder sehr ungleiche Hufe zu erhalten. Pferde mit sehr unterschiedlicher Hufgröße und/oder -form werden nicht in das Stammbuch aufgenommen. „Bei diesen Pferden besteht ein höheres Verschleiß- und Verletzungsrisiko, was zu einer geringeren Nachhaltigkeit führt“, erklärt Greetje. „Durch die gezielte Angabe auf dem Formular bekommen wir auch einen Einblick davon, wie stark es in der Population vorkommt.“ Die Aufmerksamkeit für die Ungleichheit der Hufe sei schon seit einiger Zeit vorhanden, sagt sie „Es passt in das Gesamtbild hochwertiger Beinqualität. Man achtet auf Flüssigkeit im Knie, im Sprunggelenk oder in der Fessel, dazu gehören auch die Ungleichheiten der Hufe“, sagt der Manager in Körungsangelegenheiten. „Wir wollen Pferde auswählen, die so lange wie einsatzfähig sind. Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen Beinqualität und Nachhaltigkeit. Das Fundament des Pferdes muss also einfach stimmen.“ Der Fokus auf Nachhaltigkeit passt zum Trend, dass die Gesundheit in der Zucht an erster Stelle steht, wie es im KFPS-Zuchtziel mit allen Mitgliedern vereinbart ist. Wohlbefinden, Nachhaltigkeit und Funktionalität kämen der Definition von Gesundheit nahe, stellt Greetje fest. „Als Verlängerung der Gesundheit stellen Sie fest, dass die gesellschaftliche Aufmerksamkeit für den Tierschutz erheblich zugenommen hat und wir als gesamtes Zuchtbuch hier achtsam sein müssen.“

Kontrolle des Toilettieren

Beim Toilettieren gilt die Regel, dass die Ohren nicht rasiert werden dürfen und die Tasthaare um Auge, Nase und Maul des Pferdes stehen bleiben. Das wird allgemein schon gut kontrolliert, schließlich handelt es sich um eine Vereinbarung, die bereits 2014 im Phryso veröffentlicht wurde. Es wird jedoch eine noch strengere Durchsetzung geben, hat die Aufsichtsbehörde angedeutet. „Es ist nicht neu. Bei den Friesenpferden ist uns der Tierschutz bereits überdurchschnittlich bewusst“, so Greetje. „Wir sollten das so beibehalten und gemeinsam schauen, ob wir in Zukunft noch mehr in Eigenregie tun können. Dann bleiben wir der Diskussion voraus.“ Auch die Ausbildungsställe erkennen, dass einige Gewohnheiten hinterfragt werden müssen. So sind zum Beispiel die Plastikbefestigungen an den Peitschen – die eine treibende Hilfe sein sollten – verschwunden und es gibt einen Vorbringer und einen Begleiter pro Pferd im Ring. Wer kritisch weiterdenkt, wird als Diskussionsfall die Verwendung von Farbe auf den Hufen, die Verwendung der Peitsche und die Verwendung von Ketten am Zaumzeug nennen. „Das sind Dinge, die wir in Zukunft miteinander besprechen müssen“, sagt Greetje. „Wir sollten besser selbst die Initiative ergreifen und als Branche den Spießrutenlauf aufgreifen, um den Tierschutz weiter zu verbessern, als uns von oben aufgezwungen zu werden.“ Oder schlimmer noch, wenn die öffentliche Meinung beginnt, eine Reihe von Themen breit zu bewerten. „An diesem Punkt bist du eigentlich zu spät. Seien Sie sich bewusst, dass alles, was Sie tun, aufgezeichnet und gestreamt werden kann, und über soziale Medien ist es auf der ganzen Welt. Stellen Sie sicher, dass Sie die Kontrolle in Ihren eigenen Händen behalten.“

Priorität Entspannung

Im Hinblick auf das Wohlergehensdiskussion hat daher eine entspannte und ruhige Vorstellung der Pferde einen hohen Stellenwert. Ein spektakulärer Trab, bei dem die Pferde den Schweif aufsetzen und den Rücken wegdrücken, gehört nicht dazu. „Wir wollen die Pferde auf Funktionalität beurteilen“, so der Wunsch der KFPS-Inspektion und der Jurymitglieder. „Das hat auch den Vorteil, dass die Pferde ihren Schritt auch gut zeigen können.“ Der Vorbringer und die Betreuer werden auch gebeten, die Dreiecksbahn richtig zu verwenden, indem sie die Schrittrunden sauber absolvieren. Und erst nach Passieren der Jury in Trab. Bei den lokalen Körungen der letzten Jahre fiel besonders positiv auf, aus welcher Ruhe sich die Pferde präsentierten. „Daher spricht nicht nur aus Tierschutzsicht viel für eine funktionale Präsentation.“

Tineke Schokker: „Wohlbefinden ganz oben auf der Agenda“

Jeder Pferdebesitzer ist täglich um das Wohlergehen seines Pferdes besorgt. „Sie haben Pferde, weil Sie Pferde lieben und deshalb aufrichtig das Beste für Ihre Tiere wollen“, beschreibt KFPS-Vorsitzende Tineke Schokker. Verbesserungen sind jedoch immer möglich und der Tierschutz ist eine Speerspitze für die Gesellschaft. Deshalb hat der Branchenrat Pferde einen Arbeitskreis gegründet, in dem Schokker Mitglied ist, der sich für das Wohlergehen der Pferde einsetzt. „So gehen wir das bundesweit an, mit allen Zuchtbüchern zusammen bilden wir eine Front. Es ist ein kontinuierlicher Prozess, in dem wir voneinander lernen und uns gegenseitig unterstützen.“ Mit unseren Friesenpferden scheinen wir bereits auf dem richtigen Weg zu sein, stellt Schokker fest. „Ja, wir wissen bereits viel über das Wohlergehen unserer Pferde und wir tun bereits viel.“ Aber es gibt noch etwas zu gewinnen, sagt sie. „Du tust aufrichtig das Beste für dein Pferd, aber manchmal stellt sich heraus, dass es dem Pferd nicht angenehm ist. Auch das ist eine fortschreitende Erkenntnis, auf die wir reagieren müssen.“ Dies gilt auch für die Arbeit mit den Pferden in der Körungsbahn. „Wir haben Top-Vorbringer, aber auch beim Gebrauch der Rasseln und der Peitsche gilt ‚weniger ist mehr‘.“

Text: Alice Booij

Neu: Kroon und Model nach der CK

Für Stuten, die nach dem 30. April ein Fohlen bekommen, besteht ab diesem Jahr auch die Möglichkeit, nach der Centralen Körung eine Graderhöhung auf Kroon oder Model zu erlangen. Ende September, Anfang Oktober stehen drei Stammbuchkörungen nach der Centralen Körung auf dem Programm, bei denen die vierjährigen und älteren Ster- und Kroon-Stuten, die nach dem 30. April ein Fohlen bekommen haben, gekört werden. Diese Inspektionen sind über die Niederlande verteilt: 24. September in Harich, 1. Oktober in Boxtel und 8. Oktober in Nunspeet. Stuten, die bei einer dieser Körungen eine erste Prämie erhalten, werden am Samstag, 15. Oktober, zur Sattelprüfung der Hengstleistungsprüfung in Exloo eingeladen, wo sie sich für eine mögliche Graderhöhung qualifizieren können.