Der Preferente Stammbuchhengst Anton 343 ist im Alter von 26 Jahren gestorben. Anton war in vielerlei Hinsicht ein besonderer Hengst. Das Besondere daran ist, dass nur die besten Hengste preferent werden, aber auch weil er eine besondere Karriere durchlief und selbst eine besondere Erscheinung war.
Anton 343 wurde am 18. Juni 1992 bei Familie Folkertsma aus Pingjum geboren und wurde später, nachdem er als Fohlen eine 1. Prämie erhalten hatte, von Jos Bos und Peter Visser gekauft, die ihn auch zur Hengstkörung vorstellten. Nach seiner Gutkörung im Jahr 1995 fand er einen neuen Besitzer in Ted Kop-Jansen aus Wapse, auf dessen Station bis zum Jahr 2003 im Deckdienst stand. Anton 343 war ein Sohn des preferenten Oege 267 aus der berühmten Tjimme 275-Tochter Iduna, die Ster, Preferent und Prestatie erklärt wurde. Von Iduna wurden 10 Nachkommen Ster, von denen wiederum 5 preferent wurden. Über die Großmutter Penni Ster Pref (Ewoud 250) gelangen wir zur Model preferenten Namke, der Namensgeberin der wohl prominentesten Stutenlinie des Stammbuchs, aus der viele Hengste gekört wurden.
Im Jahr 2004 reiste Anton 343 in die Vereinigten Staaten. An die Abschiedsrunden, die Anton 343 während der Hengstkörung in diesem Jahr bestritt, werden sich viele Fans noch gut erinnern. Viele Tränen wurden auf den Tribünen vergossen. Anton 343 war eine besondere Erscheinung dieser Hengstkörung. Mit seiner Mähne bis auf den Boden gehörte er zu den Publikumslieblingen dieses Tages. Die Tatsache, dass die Jury manchmal anders darüber dachte, führte im Jahr 2000 zu einem „Eklat“, über den lange Zeit geredet wurde. Als die Jury entschied, Anton 343 mit einer zweiten Prämie zu beurteilen (die Stammbuchhengste wurden zu dieser Zeit noch mit einer 1. oder 2. Prämie beurteilt), weigerte sich Besitzer Ted Kop-Jansen, die Schleife vom damaligen Stammbuchvorsitzenden Glastra-Van Loon entgegenzunehmen und verließ den Ring vorzeitig. An seiner Stelle nahm hierauf Inspektor Harm Mulder die Prämie in Empfang. Nach einer Weile der Besinnung kam Kop-Jansen zurück und entschuldigte sich für sein Verhalten über das Mikrofon. Anton 343 erhielt seine zweite Prämie und damit die Deckerlaubnis für das kommende Jahr.

Im Jahr 2009 wurden Scott und Shelley Kelnhofer aus Hortonville (Wisconsin) seine neuen Besitzer, wo er Stallgefährte von Nanning 374 wurde. Er wurde nicht aus finanzieller Gewinnerwartung gekauft, denn er deckte nur eine begrenzte Anzahl von Stuten in seinem neuen Zuhause. Familie Kelnhofer kann ohne Einschränkung als Liebhaber dieser Pferderasse von reinem Wasser bezeichnet werden. Sie sind auch die Gründer der Fenway Foundation, von der verschiedene wissenschaftliche Forschungen über das Friesenpferd ausgehen. Auf der Fenway Farm genoss Anton 343 seinen Ruhestand
Aufgrund der Qualität seines Nachwuchses wurde Anton 343 auf der Hengstkörung 2016 als Preferenthengst ausgezeichnet. Anton 343 war in erster Linie ein ausgezeichneter Exterieurvererber. Er lieferte besonders schöne zuchttypische Pferde. Er gab sein eigenes Markenzeichen, die royale Mähne, ausdrücklich an seine Nachkommen weiter. Für diese Eigenschaft war sein Zuchtwert unerreicht. Aus Anton 343 wurden 203 Nachkommen (zumindest) Ster. Zwei Töchter wurden Kroon (seine aktive Periode war vor der Einführung dieses Prädikats), drei Töchter wurden Model, dreizehn Stuten wurden Preferent und drei Prestatie. Von Anton 343 erhielten 15 Nachkommen das Sport-Prädikat.
Anton 343 ist der Vater von zwei gutgekörten Stammbuchhengsten (basierend auf Nachkommen): Teade 392 und Tonjes 459. Über die Mutter ist er der Großvater der Hengste Epke 474 und Meinte 490 und der Urgroßvater von Bartele 472.
Mit Recht wurde der Tod von Anton 343 als der Abschied einer Legende (the passing of a legend) gemeldet.

Quelle: KFPS